Ein Hochbeet ist schon eine sehr gute Arbeitserleichterung im Garten, denn außer daß man sich nicht mehr so sehr bücken muß, hat es auch noch andere Vorteile:
- es ist viel besser von Unkräutern sauber zu halten
- Ungeziefer, besonders Schnecken, kann man von einem Besuch im Hochbeet besser abraten
- der Boden hält Wärme länger als ein Freilandbeet, damit kann das Hochbeet mit den entsprechenden Abdeckungen auch als Frühbeet benutzt werden
Das Hochbeet neu anlegen
Beim Anlegen eines Hochbeetes gibt es verschiedene Möglichkeiten, kaum ein Gärtner macht das genau so wie sein Gartennachbar.- Ich baue meine Hochbeete schon einige Jahrzehnte, und habe natürlich dabei meine ganz eigene Methode entwickelt. Schon alleine der Zeitpunkt, wann man ein neues Hochbeet aufbaut, kann ganz andere Begründungen haben. Ich mache es lieber im Frühjahr, weil ich das ganze Hochbeet mit allen drum und dran besser beobachten kann. Im Winter ist ja alles eingeschneit, da gehe ich sehr selten zu meinen Beeten.
Außerdem muß man ja im Herbst schon mit leichten Nachtfrösten rechnen, und da fällt die Arbeit mit den starren Ästen, und auch mit gefrorenem Sand, viel schwerer. Früher habe ich meine Hochbeete ganz einfach aus Holz gebaut: Pfeiler gesetzt, Holzumrandung gebaut, Nagerschutz eingenagelt, die Innenseiten mit Folie ausgekleidet…Das alles macht im Herbst keinen wirklichen Spaß mehr, wenn es kalt ist.
Bei den Kunststoff – Hochbeeten, die ich seit einiger Zeit einsetze, ist das vielleicht etwas einfacher, weil sie auch schneller zusammengebaut sind. Aber ob das dem Plastik bekommt, wenn man bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt mit ihnen herumbastelt?
Ein Tipp an dieser Stelle: Der Aufbau eines Hochbeetes geht im Frühjahr einfach leichter! Obwohl er auch seine Nachteile hat, denn alles, was man in das neue Hochbeet schichtet, ist ja noch frisch und braucht seine Zeit, zu verrotten. Deshalb sollte man auch nicht zu lange warten, Mitte März ist vielleicht der günstigste Zeitpunkt.
„Aber dann noch das Hochbeet als Frühbeet benutzen?“ höre ich Sie fragen. Richtig, das geht im erstem Jahr natürlich nicht. Der Inhalt ist in diesem Fall noch nicht so recht geeignet, gerade wenn Sie viel Kompostmaterial eingearbeitet haben, kann es passieren, das die Nährstoffabgabe an den ganz jungen Pflanzen zu stark wird. Sie werden sehr schnell wachsen und austreiben (welche Freude), aber nach einigen Nächten mit Frosttemperaturen keine Reserven mehr haben und eingehen, oder verkümmern ( nicht so gut).
Hochbeet befüllen
Hiermit ist natürlich der Inhalt eines neuen Hochbeetes gemeint, nicht die Bepflanzung. Dazu äußere ich mich später noch. Jetzt geht es erst einmal darum, welche verschiedenen Schichten ich in meinen Hochbeeten anlege, damit sie die anfangs gute Wärmedämmung und Vitaminabgabe für die Pflanzen auch so lange wie möglich liefern können.
Hochbeet anlegen mit verschiedenen Schichten
Kommen wir nun zur Praxis, zu meiner Praxis. Wenn das Hochbeet erst einmal aufgebaut ist, egal ob auf herkömmlicher Art und Weise aus massiven Holz, oder aus Kunststoff, kommt zuerst ein Schutz von unten dran. Das ist wichtig, damit Wühlmäuse und Ratten sich nicht von unten in das Hochbeet eingraben können und die Wurzeln der Pflanzen angreifen. Das machen sie nämlich gar zu gerne.
Also stelle ich mein Hochbeet auf ein Drahtgeflecht aus verzinktem Stahl, möglichst engmaschig. Das wird außen an das Hochbeet angetackert (wenn es aus Holz ist), oder bei Hochbeeten aus Kunststoff einfach umgeschlagen und mit einer Reihe Steinen befestigt. Tackern geht bei einigen Plastehochbeeten auch, aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß das nicht lange hält und die Tackerlöcher immer größer werden. Kunststoff – Hochbeete grabe ich deshalb immer etwas tiefer ein, als die Steine sind, und bedecke diese Steine dann mit Sand. Problem gelöst!
So, nun steht das neue Hochbeet da, ist von unten geschützt und kann befüllt werden. Dabei lege ich mehrere Schichten an, die alle ihre spezifischen Eigenschaften haben. Nach mehrmaligem Probieren mit unterschiedlichen Schichten hat sich bei mir folgender Arbeitsablauf aus erfolgreich herausgestellt:
- Die unterste Schicht besteht aus einer ca. 30 cm hohen Schicht aus groben Zweigen, nicht zu fein gehäckselt (ich nehme nur Scherenschnitte vor), einigen dickeren, kurzen Aststücken von Obstbäumen und längeren Zweigen. Diese Schicht sollte sehr luftig sein, keine Angst, sie setzt sich im Laufe des Jahres noch. Das ist auf jeden Fall gut für die Durchlüftung, und natürlich auch dazu gemacht, daß das Wasser von oben nicht stehen bleiben kann, sondern im Boden versichert. Staunässe ist ein häufiges Übel bei Hochbeeten, und das versuche ich damit zu verhindern
- Jetzt kommt eine etwa 10 Zentimeter feste Schicht, die das Wasser etwas halten soll. Ich benutze dazu abgestochenen Rasen, meistens den, der vorher auf dem Platz war, wo das neue Hochbeet aufgebaut wird. Aber auch Stücken von einer Rasenkante, die vielleicht zu weit in die Blumenbeete gewachsen ist, ist bestens geeignet. Natürlich werden diese Brocken so eingeworfen, daß die Wurzeln nach oben zeigen. So können sie schön verrotten und denken nicht einmal daran, wieder auszutreiben. Ist mal nichts von diesen Materialien vorhanden, kann an dieser Stelle auch frischer Pferdemist eingebracht werden. Der ist sogar noch nahrhafter, und durch die darüber liegenden Schichten ist er nicht zu aggressiv mit seiner Nährstoffausschüttung. Das habe ich zwar noch nicht oft gemacht, aber es hat bestens funktioniert.
- Die nächste Schicht sollte aus feuchten Materialien bestehen, hier eignen sich Blätter, die im Herbst auf einem Haufen gekehrt wurden, oder alles frische Grün aus dem Garten. Vielleicht der erste Rasenschnitt (sehr gut!), Rhabarberblätter, wenn Sie Ihr Hochbeet erst später anlegen, oder aber einige Küchenabfälle. Damit meine ich: Kohlblätter, das grüne von gekauften Möhren (eigene habe ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht), Apfelschalen…eben alles, was weich ist und schnell verrottet. Diese Schicht muß nicht sehr hoch sein, ca. 5 Zentimeter reichen aus, aber durch die schelle Verrottung ist gerade im ersten Jahr der Nährstoffbedarf des Hochbeetes gesichert.
- So, nun sind wir schon fast am Ende angekommen beim Anlegen unseres Hochbeetes. Jetzt fehlen nur noch zwei Schichten, und die kommen nun drauf: eine Schicht grober Kompost, bestenfalls von unserem eigenem Komposthaufen. Da ist der Freilandhaufen am besten, denn der letzte angelegte vom Vorjahr ist noch nicht ganz durch, und hat in unserem Hochbeet beste Möglichkeiten, zu reifen. Das ist noch einmal eine dickere Schicht, die wird einfach vom noch nicht ganz fertigem Komposthaufen entnommen und ca. 20 cm dick eingebracht. Wenn Sie keinen Komposthaufen haben, der gerade vor der Reife steht: Da fällt mir leider auch keine Alternative ein! Höchstens, daß sie diese Schicht mit der folgenden kombinieren.
- Die oberste Schicht ist nämlich eine Lage feinster Komposterde, schon fein gesiebt, und durchwachsen. Fertiger Kompost, aber noch nicht ausgelaugt. Hier sollten wirklich alle guten Nährstoffe vorhanden sein. Alternativ dazu können Sie auch fertige Erde aus dem Bau – oder Gartenmarkt verwenden. Nur darauf achten, daß sie auch wirklich frisch ist! Dann haben die jungen Pflanzen die besten Bedingungen, die sie finden können, und Sie werden am Wachstum und an den Erträgen ihre helle Freude haben!
Hochbeet selbst bauen
Ich habe in früheren Zeiten meine Hochbeete immer selbst gebaut, immer aus Holz. Warum ich heute davon abgegangen bin, ist vielleicht eine Erläuterung wert.
Der Bau von Hochbeeten aus Holz ist doch ganz schön aufwändig, und die Materialien sind auch immer teurer geworden. Gutes Holz kostet Geld, dann muß das Holz chemisch gegen Verwitterung geschützt werden, Folien kosten Geld, aber der Hauptgrund, warum meine neuen Hochbeet aus Kunststoff bestehen, ist der:
Ein Hochbeet verliert in einigen Jahren an Kraft, nach 5 – 6 Jahren ist es ausgelaugt, und der Inhalt besteht nur noch aus wertlosem Sand. Klar, kann man immer wieder die oberste Schicht mit Komposterde auffüllen, aber die Wärme, gerade im Frühjahr, ist nicht mehr gegeben.
Deshalb muß so ein Hochbeet nach einiger Zeit zerlegt und wieder neu aufgebaut werden. Und das ist nun mal mit guten Hochbeeten aus Kunststoff viel einfacher zu machen als mit massiven Hochbeeten aus Holz.
Ganz zu schweigen von einem Hochbeet aus Steinen. Das hatte ich auch einmal gehabt, war auch gut, aber als der Inhalt dann hin war, und ich die Möglichkeit hatte, alles von oben auszugraben, oder aber abzureißen…habe ich mich für letzteres entschieden. Man will sich ja im Garten nicht mehr Arbeit machen, als nötig ist, und gerade wenn man älter wird, muß man seine Kräfte richtig einteilen.
Deshalb kommen für mich jetzt nur noch Hochbeete aus Kunststoff in Betracht, es gibt ja inzwischen richtig schöne, die man im Garten auch zeigen kann. Sie sind pflegeleichter, lassen sich vor allem auch schnell wieder demontieren und neu aufbauen. Hochbeete aus Holz, ich meine keine Zierhochbeete, sondern richtig wirtschaftliche für die Erzeugung von eigenen Gemüse und Kräuter, haben bei mir ausgedient. Sie sind einfach zu aufwändig, und wenn ich mir mein schönes Kunststoff – Hochbeet hinstellen kann, das genauso gut oder sogar noch besser funktioniert, dann mache ich das. Der Preis jedenfalls ist nicht mehr erste Wahl bei der Auswahl, wenn ich ein Hochbeet kaufen möchte. Auf die Funktion kommt es mir an.
Und noch einmal zum Preis: Ich habe das Hochbeet von Jewel gekauft: Tolle Optik, gute Wärmespeicherung dank Doppelwandigkeit, leicht auf und abzubauen – zu einem Preis, da wäre ein massives Hochbeet aus Holz nicht zu machen.
Abgesehen von der Möglichkeit, es wieder neu aufzubauen.
Hochbeet anlegen – Fertig!
Wenn ich alle diese Schritte durchgegangen bin, ist wieder ein neues Hochbeet fertig. Das ist heute ein Hochbeet aus Kunststoff, ich stehe im Moment auf die doppelwandigen Hochbeete von Juwel, weil es die wenigste Arbeit macht. Der Preis ist ok., die Qualität auch (na ja, einige Kleinigkeiten könnten noch verbessert werden), und es ist schnell, sehr viel schneller aufgebaut als ein richtig massives Hochbeet aus Holz.
Klar, für ein paar Blumen reicht auch so ein Hochbeet, wie es für Terrassen und Balkons angeboten wird. Aber damit kann ich als Gärtner nicht wirklich viel anfangen, so hübsch sie auch aussehen. Meine Hochbeete müssen größer sein, stabil und robust. Das habe ich mit den Hochbeeten aus Holz immer geschafft, aber moderne Kunststoff – Hochbeete können das auch! Nur halt nicht alle: Es gibt, wie immer, billige Plagiate zum kleinen Preis, die so labil sind, daß sie sich aufblähen und noch nicht einmal 3 Jahre durchstehen.
Solche Hochbeet sind dann auch den kleinen Preis nicht wert!